News CAD/CAM Fräszentrum Privatkunden Geschäftskunden Zahnärzte Magazin Hilfe Kontakt
» Startseite  » News  » Aktuelle Themen  » Auslandszahnersatz

News


Aktuelle Themen

Auslandszahnersatz



Auslandszahnersatz


Aktuelle Themen


Auslands-Zahnersatz

Zahnersatz ist keine Massenware
Heute, wo Ernährung, Fitness, Schönheit und Gesundheit so wichtig sind, ist es sicherlich nicht angezeigt, beim Thema Gesundheit Kompromisse einzugehen und am falschen Platz sparen zu wollen.

Bei Schlagworten wie "günstig, billig, preiswert" oder gar Rechenexempeln wie "Zahnersatz zum Nulltarif" sollten Sie skeptisch sein. Hierbei sind gerade Empfehlungen mancher Krankenkassen, die Anbieter von billigem, aus dem In- bzw. Ausland - meist aus Fernost importierten - Zahnersatz bewerben, kritisch zu hinterfragen. Dem Versicherten wird dabei empfohlen, seinen Zahnarzt auf Zahnersatzbezug aus solchen Laboratorien bzw. Handelsgesellschaften anzusprechen oder gar den Behandler zu wechseln. Scheinbare "Billiglösungen" bedeuten oft, dass hier weder Sie noch Ihr Zahnarzt auf die Produktion und Individualität Einfluss nehmen können. Denken Sie auch an den Fall, wenn es zu Problemen kommen sollte: Deren Behebung kann möglicherweise physisch und finanziell schmerzlich sein und am Ende vielleicht sogar mehr kosten als nur Zeit und Ihr Geld.


Geld, Preise und Schnäppchen
"Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen."

John Ruskin, Englischer Sozialreformer, (1819 - 1900)


Studie des MDK zum ausländischen Zahnersatz
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz (MDK RLP) hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universität Mainz (IMBEI) erstmalig in einer Studie die Qualität zahnärztlich-prothetischer Versorgungen in EU-Ländern bzw. im Ausland begutachtet. Dabei wurden insgesamt 185 verschiedene prothetische Versorgungen begutachtet und der im Ausland gefertigte Zahnersatz untersucht. Insgesamt wurden dabei 81 Brücken, 76 Einzelkronen, neun Teilprothesen, elf kombinierte festsitzend/herausnehmbare Versorgungen, acht Totalprothesen sowie elf Füllungen begutachtet.

Mängelfreie Versorgung lediglich bei 12 von 81 Brücken
Von den begutachteten 81 Brücken entsprachen 47 den deutschen Richtlinien für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung, eine mängelfreie Versorgung konnte jedoch lediglich bei zwölf dieser Brücken konstatiert werden. Bei drei Brücken bestand sogar generell eine fragliche Notwendigkeit der Anfertigung.

Auffällige Mängel
Als Mängel fielen vor allem auf: deutlich tastbare Kronenränder, eine fehlerhafte, den Einschluss von Fremdbestandteilen oder Verunreinigungen (Okklusion), Frühkontakte, Hyperbalancen oder fehlende Gegenbezahnung, fehlerhafte technische Anfertigung, parodontale Pfeilerzähne, röntgenologisch nicht erhaltungswürdige Pfeilerzähne, Karies an Kronenrändern sowie die Anfertigung von Brücken mit zu vielen Brückengliedern oder zu langen Spannen.

Neuanfertigung in 53 % der Fälle als notwendig erachtet
Aufgrund der gefundenen Mängel wurde von der zahnärztlichen Gutachterin des MDK Rheinland-Pfalz eine Neuanfertigung der Zahnersatzversorgung in 53 % der Fälle (43 Brücken) als notwendig erachtet. Bei den begutachteten 76 Einzelkronen bestand bei 97 % eine fragliche Notwendigkeit für ihre Anfertigung. Hier musste konstatiert werden, dass offensichtlich im Ausland eine Überversorgung erfolgte, da bei der Nachbegutachtung ein erheblicher Zweifel bestand. In diesen Fällen lag der Verdacht nahe, dass aus ästhetischen Gründen Zähne im sichtbaren Bereich überkront wurden, welche keinen prothetischen Therapiebedarf aufwiesen. Eine zwingende Notwendigkeit für eine Neuanfertigung wegen qualitativer Mängel zeigte sich bei elf der 76 begutachteten Einzelkronen.

Fazit:
Die angefertigten Arbeiten waren vor allem bei den festsitzenden Versorgungen qualitativ unzureichend und mit nicht unerheblichen Mängeln behaftet.

Deutsche Zahnärzte können Mängel an "ausländischem Zahnersatz" ablehnen
Ungeklärt ist, wer Mängel an dem im Ausland angefertigtem Zahnersatz behebt und für die dabei entstehenden Kosten aufkommt. Deutsche Zahnärzte können eine Nachbesserung von Mängeln an "ausländischem Zahnersatz" ablehnen, so lange es sich nicht um Notfallsituationen handelt. Auch die Gesetzliche Krankenversicherung ist nicht prinzipiell verpflichtet, Mängelkorrekturen zu bezahlen.

Konformitätserklärung fehlte
Die in Deutschland notwendige "Konformitätserklärung" war in keinem der begutachteten Fälle durch den Behandler bzw. durch das anfertigende Zahnlabor im Ausland ausgestellt worden. Daher waren die im Ausland verwendeten Werkstoffe (Qualität und Menge) nicht bekannt. Dies kann bei möglichen Nachbesserungen oder Mängelkorrekturen zu Problemen hinsichtlich der verwendeten Werkstoffe führen und sogar eine fachgerechte Bearbeitung unmöglich machen.


Leserbrief
Oft nur Pfusch "Geiz ist geil" - nur auf Kosten der Kassenpatienten? Täglich erlebt man Hilfe suchende Zahnersatzpatienten, die sich auf Anraten ihrer Krankenkasse den Zahnersatz in Spanien, Ungarn, Polen, der Tschechoslowakei und vielen anderen Längern anfertigen ließen. Verzweifelt suchen Patienten nach einer unbeschreiblichen Odyssee um Hilfe. Fehler aller Arten: von Verfärbungen der Verblendmaterialien, unzulässigen Metallen für den Mundbereich, ästhetischen, funktionellen und schmerzhaften Fehlern bei der Herstellung des Billigzahnersatzes. Das Ganze für gutes Geld der Kassenmitglieder, die nicht eine Krankenkasse aus dem Ausland gewählt haben. Leider werden die Patienten von den Kassen danach im Stich gelassen. Eine Behebung der fehlerhaften Arbeit müssen die Patienten selbst und ohne Unterstützung ihrer Kasse im Ausland einklagen. Oft muss in Deutschland eine komplett neue Arbeit auf Kosten des ohnehin schon betrogenen Patienten angefertigt werden. Denn nun gibt die Kasse, die jahrelang die Beiträge kassiert hat, nichts mehr dazu.

Quelle: Mainzer Allgemeine Zeitung vom 2./3.12.2006 - Forum



Schwerste Mängel bei Zahnersatz aus Osteuropa

(za) Sollte man sich in Deutschland mit Zahnersatz versorgen lassen? Oder billigere Versorgungen aus dem Ausland wählen? Osteuropäische Anbieter punkten tatsächlich oftmals mit niedrigeren Preisen. Doch Experten wie der Marburger Prof. Dr. Klaus Lehmann warnen.

Vergleiche sind nach Meinung der Experten schwierig, da in Deutschland nach einem hohen Qualitätsstandard gearbeitet wird. Bei ausländischen Anbietern sei das aber keinesfalls immer so, meint Lehmann und verweist auf eine Studie über die Qualität von in Ungarn hergestelltem Zahnersatz. Da ist gar von "schwersten Mängeln" die Rede. Die Untersuchungen von Professor Dr. N. P. Lang an der Klinik für Parodontologie, Kronen und ?Brückenprothetik der Universität Bern definierten die zahnmedizinischen Leistungen mit einem Qualitätsstandard von A bis E. A entsprach einer ausgezeichneten Arbeit, Standard E charakterisiert schwerste Mängel, "die als Verstümmelung bezeichnet werden mussten". Ergebnis: Standard A und B konnten für ungarische Arbeiten nicht vergeben werden. C-Leistungen waren lediglich 20 Prozent erbracht. Standard D erhielten 41 Prozent und Standard E 39 Prozent.

Überdies betont Prof. Lehmann die Notwendigkeit regelmäßiger Nachsorge und die Anpassung des Zahnersatzes an veränderte Kiefer- und Schleimhautverhältnisse. Diese seien medizinisch notwendig, um die gute Funktion und die lange Tragedauer des Zahnersatzes zu erhalten. Außerdem biete Zahnersatz, der in deutschen Meisterlabors hergestellt wird, alle Sicherheiten: rechtlich abgesicherte Garantien, ausschließliche Verwendung von erprobten und nachprüfbaren Materialien mit CE-Zeichen und schnelle Wege bei den Reparaturen. Nach Meinung von Prof. Lehmann ist auch die räumliche Nähe von Zahnarzt und Zahntechniker ein ganz wichtiges Argument dafür, Zahnersatz nicht im Ausland anfertigen zu lassen.

Der Fachmann macht auch noch eine ganz andere Rechnung auf: "Die Qualität von deutschem Zahnersatz ist weltweit führend. Das wirkt sich auch positiv auf die Haltbarkeit aus." Die betrage im Durchschnitt 15 Jahre, meint der Zahnmediziner. Und das schone nicht nur die verbleibenden Zähne, weil der Bohrereinsatz eine erkleckliche Zeitspanne vermieden werden könne, sondern senke, pro Jahr gerechnet, die Kosten erheblich. "Ganz abgesehen von den persönlichen Einschränkungen, die eine längere zahnmedizinische Behandlung im Ausland für den Einzelnen bedeuten kann", argumentiert Prof. Lehmann.

Quelle: Kuratorium perfekter Zahnersatz, Pressedienst Nr. 1 / 2005 - Mai 2005



Seien Sie kritisch wenn es um Ihre Gesundheit geht !

Zahnersatz ist keine Massenware !



( Andreas Schwier )